Zoller

ifw Manfred Otto GmbH: Messtechnologie mit dem gewissen Mehrwert

Bei der oberösterreichischen ifw mould tec GmbH, einem internationalen Technologie- und Qualitätsführer im Hightech-Werkzeugbau für Kunststoff-Rohrverbindungen, sorgt ein neues universelles Werkzeugmessgerät samt intelligenter Software von Zoller für einen Qualitätsschub sowohl in der Werkzeugeingangskontrolle, der laufenden Vermessung von Wendeplattenwerkzeugen und Aufnahmen als auch bei der Kontrolle fertiger Kunststoffteile.

Die ifw mould tec GmbH mit Sitz in Micheldorf (OÖ) ist ein 100%iges Tochterunternehmen der ifw Manfred Otte GmbH. „Wir sind spezialisiert auf die Herstellung von hochqualitativen Spritzgusswerkzeugen, die für kürzeste Rüst- sowie Produktionszyklen entwickelt werden. Besondere Erfahrung haben wir in der Fertigung maßgeschneiderter Werkzeuge für die Erzeugung von Kunststoff-Rohrverbindungen (Fittings)“, fasst Christian Otte, AIE, Prokurist und Einkaufsleiter der ifw Gruppe die Schwerpunkte von ifw mould tec zusammen. Die Fertigungstiefe reicht von der Produktentwicklung der Teile und der Prototypen-Herstellung, über die Entwicklung und den Bau der Werkzeuge bis hin zur Werkzeugabstimmung im eigenen Haus. Auch bei der Auslegung kompletter Produktionsanlagen steht man dem internationalen Kundenkreis beratend zur Seite.

Weltmarktführer für Fitting-Spritzgusswerkzeuge
Fittings, die mit ifw-Werkzeugen produziert werden, finden weltweit in Kanal- und Hausabflusssystemen, Trinkwasserversorgungen, Dachentwässerungen, in Be- und Entwässerungen sowie Gasversorgungen und in der chemischen Industrie Anwendung. Von den 230 Mitarbeitern der Gruppe sind etwa 170 im Werkzeugbau beschäftigt. Mit hoher Fertigungstiefe hergestellt, geht jedes Spritzgusswerkzeug zu Tests und Abnahme vor der Ablieferung durch das hauseigene Technikum. „Unsere Kunden suchen immer mehr nach Komplettanbietern, die alle ihre Bedürfnisse – von der kommunalen Wassertechnik mit großen Rohrdurchmessern, bis hin zur Wasserver- und -entsorgung im Hausbereich, wo es sich um kleine, komplexe Teile handelt – abdeckt“, stellt Christian Otte fest. Relativ neu sind bei ifw sehr kleine Kunststoff-Rohrverbindungen. Nicht zuletzt dieses neue Teilespektrum war für das Unternehmen Anlass genug, ein neues universelles Messgerät anzuschaffen.

Werkzeuge, Aufnahmen und Gewinde vermessen
Generell stellt man bei ifw höchste Ansprüche an Genauigkeiten, daher setzt man unter anderem seit 1989 Werkzeugmess- und Voreinstellgeräte von Zoller ein. Wie in allen Segmenten der Zerspanungstechnologie hat sich auch die Messtechnik in Bezug auf Genauigkeiten, Hard- und Softwaremöglichkeiten, Messtechnik, Messgeschwindigkeiten, etc. ständig weiterentwickelt. „Mit der Investition in ein neues universelles Messgerät wollten wir auch einen Technologiesprung durchführen. Wir suchten ein Gerät, das mehr kann, als nur Werkzeuge vermessen“, bringt es der Einkaufsleiter auf den Punkt. Vorgabe war nicht nur Werkzeuglängen und –radius von VHM-Werkzeugen, Wendeplatten oder Aufnahmen zu vermessen, sondern auch beispielsweise die Qualität hochpräziser Gewinde fertiger Kunststoffteile prüfen zu können. „Der Aufwand diese auf optischen Messmaschinen (Anm.: auch im Haus vorhanden) zu kontrollieren, ist viel zu hoch, daher waren wir auf der Suche nach entsprechenden Alternativen“, so Christian Otte weiter. Nach einem ausgiebigen Evaluierungsverfahren fiel die Wahl dann auf das universelle Werkzeugmessgerät smarTcheck 600 von Zoller, das dem Anforderungsprofil punktgenau entsprach. „Ob als manuelle oder 3-Achs-CNC Version, smarTcheck ist ein leistungsstarkes Universal-Messgerät für alle Zerspanungswerkzeuge. Damit können Anwender ihre Werkzeuge wirtschaftlich vor und nach dem Schärfen überprüfen und protokollieren, um die Richtlinien der DIN EN ISO 9000 zu erfüllen. Darüber hinaus kann man mit der schwenkbaren Auflichtbildverarbeitung sehr einfach axiale und radiale Geometrien an Werkzeugen und wie im Falle von ifw auch Teilen prüfen, messen und dokumentieren“, erläutert Ing. Wolfgang Huemer, Geschäftsführer Zoller Austria. Dazu ist das smarTcheck mit der Bildverarbeitungssoftware „pilot 3.0“ und der Software „lasso“ zur Konturverlaufsmessung ausgerüstet.

Konturverlaufsmessung rotationssymmetrischer Werkzeug- oder Werkstückkonturen
Mit der Konturverlaufsmessung „lasso“ können beliebige, rotationssymmetrische Werkzeug- oder Werkstückgeometrien gescannt, gemessen und durch einen Soll-Ist-Vergleich analysiert werden. „Und das ohne Programmieraufwand, μ-genau und in Sekundenschnelle. Damit eröffnen sich völlig neue Wege: Programm und Messablauf für ein neues Werkzeug vorbereiten, die Kontur bei einem nachzuschärfenden Werkzeug generieren oder automatische Bemaßung zur Endkontrolle – alles einfach und schnell“, so der Zoller Geschäftsführer. „Mit dieser Funktion vermessen wir beispielsweise sehr genaue Kunststoffteile mit hochpräzisen Gewinden mit Toleranzen von +/- zwei Hundertstel mm. Ein Soll-Ist-Vergleich ist damit sehr einfach und schnell durchführbar“, freut sich auch Dieter Grasmugg, bei ifw für die Qualitätssicherung zuständig.

Technologie von Mitarbeitern angenommen
Neben dem technologischen Fortschritt war es aber ebenso wichtig, dass die Anwendung und Handhabung des neuen Geräts einfach bleibt und somit auch von den Facharbeitern angenommen wird. „Ein Produkt ist immer nur so gut wie der Anwender, der es bedient. Daher sind unsere Technologien immer auf die Bedürfnisse der Fachkräfte abgestimmt“, ergänzt Ing. Wolfgang Huemer. „Es gibt sicherlich viele gute Geräte und Lösungen am Markt, aber die beste Software hilft nichts, wenn die Mitarbeiter nicht oder nur schwer damit umgehen können“, pflichtet Christian Otte bei. Und gerade ifw hat mit dem Thema Akzeptanz sehr interessante Erfahrungen gemacht. Bereits in der Schulungsphase erkannten einige Mitarbeiter die Stärken des neuen Geräts samt Software, die sie dann auch in der täglichen Arbeit umsetzen konnten. Darüber hinaus wurden Facharbeiter, die noch keine Schulung erhalten hatten, aufgrund der ausgezeichneten Ergebnisse derart neugierig, dass sie ebenfalls mit dem smarTcheck 600 arbeiten wollten. „Bei uns können alle Mitarbeiter auf das Gerät zugreifen. Auch anfängliche Berührungsängste sind heute überhaupt kein Thema mehr“, freut sich Dieter Grasmugg über die breite Zustimmung innerhalb der Belegschaft.

Technologiesprung durchgeführt
„Mit dem neuen, intelligenten Zoller Gerät haben wir einen Sprung in der Qualitätssicherung geschafft. Heute können wir eine Eingangskontrolle mit ordentlicher Dokumentation aller nachgeschliffenen Werkzeuge durchführen, weiters den Verschleiß unserer Wendeplattenwerkzeuge feststellen und somit Standzeiten bzw. Zerspanungsparameter optimieren oder Aufnahmen und Werkzeughalter überprüfen. Und beispielsweise auch einen Soll-Ist-Vergleich an fertigen Kunststoffteilen durchführen“, fasst Christian Otte zusammen. Die ausgezeichnete technische Betreuung seitens Zoller in diesem Projekt erwähnt er ebenfalls lobend. „Zukünftig werden wir auch unsere Grafitelektroden mit dem smarTcheck 600 vermessen“, verrät Dieter Grasmugg noch abschließend.