Zoller

Sandvik Coromant: Moving up a gear thanks to combined expertise

Promising growth potential has been forecast for large gears over the next years. This creates a demand for intelligent tool concepts. SANDVIK Coromant, world market leader for tool solutions in the metalprocessing industry, and ZOLLER, innovation leader in the field of tool measuring technology, have combined their expertise in a joint development project. The result is a unique technological solution with a true value-add for the user.

Sandvik Coromant hat 2012 sein Produktportfolio um Lösungen für das Zahnformfräsen, die für bessere Zerspanungsraten und längere Standzeiten sorgen, erweitert und treibt dabei den Technologiewandel zu Wen­deschneidplatten-Werkzeugen voran. Um die Innovationen für den Bereich Verzahnungsfräsen offensiv anzugehen, musste auch der Bereich Messtechnik erweitert werden. In der neuen Produktion im Werk Schmalkalden/Thüringen werden in einer der modernsten Fertigungsstätten Europas auf 13.000 m2 Fläche anwender­spezifische Sonderwerkzeuge zum Drehen, Fräsen und Bohren hergestellt - und die neue Pro­duktlinie Kurbelwellen und Ver­zahnungsfräser. Insbesondere die Wälzfräser gaben den Anlass zum Kauf eines Messgeräts für den Bereich Qualitätssicherung/End­kontrolle.

Anforderung seitens Sandvik Co­romant war es, ,,in der Qualitätssi­cherung schneller zu messen, um unsere Produktivität zu erhöhen und alle Parameter gemäß DIN 3968 umfassend zu protokollieren und damit dem Kunden Sicherheit zu geben", so Axel Küpper. ,,Wenn wir die Messzeit um die Hälfte reduzieren können, dann macht dies schon viel aus." Vor allem das Thema „umfassende Proto­kollierung wendeplattenbestück­ter Verzahnungsfräser gemäß DIN" erforderte eine komplette Entwicklung von beiden Seiten - in Bezug auf das Messgerät, wie auch auf die Messprogramm­Software.

Das seit Februar 2012 im Einsatz befindliche Messgerät ist eine Spezialentwicklung auf Basis des »hobCheck« mit hochauflösenden Kameras für Durchlicht- und für radiale Auflichtmessung sowie 3D-Fokussierung. Damit können nun wendeplattenbestückte Wälz­fräser mit Bildverarbeitungstech­nologie nach DIN vermessen und umfassend protokolliert werden. Der schwenkbare, CNC-gesteu­erte Optikträger sichert die Kom­plettvermessung der steigungs­behafteten Werkzeuge. Durch das Schwenken des Optikträgers ist die Aufnahme der tatsächlichen Wirkkontur und damit eines ver­zerrungsfreien Abbilds von spira­lisierten Schneiden in Bezug auf das Zahnprofil möglich. Da der Fokus auf großen, komplizierten Werkzeugen, Kurbelwellen und Verzahnungsfräsern bis 250 kg Gewicht liegt, ist das Messgerät mit einer speziellen Traglastspin­del ausgestattet.

Für die Herausforderung „Doku­mentation nach DIN" wurde ein umfassendes Messprogramm entwickelt. Mit diesem können zy­lindrische, wendeplattenbestückte Wälzfräser oder Zahnformfräser nach der DIN 3968 vermessen und ausgewertet sowie die Daten in einer übersichtlichen Doku­mentation zusammengefasst an den Kunden gegeben werden. Bestimmt werden unter anderem Parameter wie Rund-/Planlauf der Prüfbunde, Formabweichung, Zahndicke, Spannutenrichtung. Durch die Angabe der vorgege­benen Qualitätsklasse erfolgen automatisch die Tolerierung der einzelnen Parameter sowie die automatische Einstufung der erreichten Qualitätsklasse. Thomas Jäger, Messtechniker im Werk Schmalkalden, stellt be­sonders die einfache Bedienung, die kurzen Messzeiten und die komfortable Nachmessfunktion heraus: ,,Es können auch einzelne Schneiden punktuell gemessen und ins Protokoll eingearbeitet werden - dies spart enorm viel Zeit, da Messabläufe für das gesamte Werkzeug oft mehrere Stunden beanspruchen. Dank dieser Nachmessfunktion kann ich gezielt nachmessen und das Protokoll aktualisieren, ohne jedes Mal von vorne anfangen zu müssen."

Dorthin zu kommen bedeutete ,,natürlich eine besondere Heraus­forderung für uns. Wir haben unter großem Zeitdruck entwickelt und teilweise Neuland betreten. Hier war Ideenreichtum sowie Ehrgeiz gefragt und dank der engen und guten Zusammenarbeit mit Sand­vik Coromant haben wir super Er­gebnisse vorzuweisen", so Chris­tian Pfau, Leiter Forschung und Entwicklung bei Zoller. Über ein halbes Jahr dauerte der Prozess, bis die Messprogramm-Software komplett auf die Kundenbe­dürfnisse abgestimmt war. ,,Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die enge und hochkomplexe Zusammenarbeit hat sich gelohnt, die Messprogramm-Software ist komplett auf unsere Bedürfnisse abgestimmt und steigert unsere Produktivität".

Die „hervorragende Zusammenar­beit" bestätigt auch Maria Peter, Projektleiter vor Ort in Schmalkal­den, und lobt darüber hinaus die gesteigerte Effizienz in der Quali­tätssicherung: ,,Fehler sind schnell erkennbar, und auch ein einzelner Zahn kann schnell und unkompli­ziert nachgemessen werden. Dies stellt ganz klar eine Steigerung unserer Produktivität dar." Der Hauptnutzen im Wettbewerb besteht für Sandvik Coromant darin, dass die Produktionsqua­lität im neuen Werkzeugsegment nun lückenlos dokumentiert ist: Bei der Auslieferung kann eine umfassende Dokumentation der Messung mitgeliefert werden. Aus dem Kauf einer Messma­schine ist somit ein gemeinsames Entwicklungsprogramm gewor­den, weit mehr als ein normales Messprogramm - es entstand eine komplette Software von grafischer Eingabe, intelligenten Messabläufen bis hin zu optisch hochwertiger Dokumentation.